Mit der Fusion der beiden grossen Krankenkassenverbände Santésuisse und Curafutura entsteht ab dem 1. Januar 2025 der neue Verband «prio.swiss – Der Verband Schweizer Krankenversicherer». Dieser Verband wird nahezu 100 Prozent der Schweizer Krankenversicherer vertreten: Auch die bisher nicht angeschlossenen Krankenkassen werden beitreten. «prio.swiss» wird auf den bestehenden Strukturen von Curafutura aufgebaut. Felix Gutzwiller, alt Ständerat und emeritierter Medizinprofessor der Universität Zürich, wird den Aufbau von «prio.swiss» als vorübergehender Präsident drei bis sechs Monate leiten. Saskia Schenker wird Direktorin des Verbands.
«prio.swiss» fördert Effizienz, Qualität und Transparenz im Krankenversicherungssystem
«prio.swiss» verfolgt folgende Ziele und Absichten, welche die Effizienz, Transparenz und Qualität des Schweizer Krankenversicherungssystems fördern sollen:
- Verbesserung der Gesundheitsversorgung: Ein zentrales Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Dies soll durch die Optimierung der Versicherungsleistungen und die Sicherstellung einer breiten Zugänglichkeit zu qualitativ hochwertigen medizinischen Dienstleistungen erreicht werden.
- Förderung der digitalen Transformation: «prio.swiss» setzt auf die Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Der Verband plant, durch die Implementierung moderner Technologien und digitaler Lösungen die Prozesse zu vereinfachen und die Effizienz zu steigern. Dies umfasst unter anderem die möglichst rasche Digitalisierung der Patientenakten und die Förderung von telemedizinischen Angeboten.
- Kosteneffizienz und Transparenz: Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Erhöhung der Kosteneffizienz und Transparenz im Gesundheitswesen. Durch die Einführung von Massnahmen zur Kostenkontrolle und Kostenreduktion sowie durch die Förderung von transparenten Abrechnungsverfahren soll eine nachhaltige Finanzierung des Gesundheitssystems sichergestellt werden.
«prio.swiss» vertritt die Interessen der Krankenversicherer und entwickelt Standards
«prio.swiss» wird sich mit folgenden Hauptaufgaben beschäftigen:
- Interessenvertretung aller Krankenversicherer: «prio.swiss» wird die Interessen der Schweizer Krankenversicherer auf nationaler und internationaler Ebene vertreten. Der Verband wird sich aktiv in die politische Diskussion und Gesetzgebung einbringen, um die Rahmenbedingungen für die Krankenversicherer zu gestalten und zu verbessern.
- Entwicklung und Implementierung von Standards: Eine zentrale Aufgabe von «prio.swiss» ist die Entwicklung und Implementierung von branchenweiten Standards und Richtlinien. Dies soll die Qualität und Sicherheit der Krankenversicherungsleistungen gewährleisten und gleichzeitig eine einheitliche Vorgehensweise unter den Mitgliedern fördern.
- Unterstützung der Krankenversicherer: «prio.swiss» wird seinen Mitgliedern umfassende Unterstützung bieten, sei es in Form von Beratung, Schulungen oder Ressourcenbereitstellung. Der Verband wird als zentrale Anlaufstelle für alle Belange der Krankenversicherer fungieren und ihnen dabei helfen, ihre operativen und strategischen Ziele zu erreichen.
Sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeitenden von Curafutura und Santésuisse
Bei der Fusion von Santésuisse und Curafutura zu «prio.swiss» sollen Synergien genutzt und Doppelspurigkeiten vermieden werden. Wichtig: Die Fusion soll für alle Mitarbeitenden sozialverträglich gestaltet werden.
Die Tochterfirmen von Santésuisse erbringen die gleichen Dienstleistungen wie bisher
Santésuisse hat drei Tochtergesellschaften, die für das Schweizer Gesundheitswesen unverzichtbare Leistungen erbringen:
- Die Sasis AG betreibt den Betrieb und die Produktion der elektronischen Branchenapplikationen im Bereich der Statistik, der Leistungserbringerverzeichnisse, der Tarifvertragsverzeichnisse und der Versichertenkarten. Sie ist namentlich für die Richtigkeit der ZSR(Zahlstellenregister)-Nummer und der K(Kontroll)-Nummern aller von den Krankenkassen anerkannten Leistungserbringern im Gesundheitswesen verantwortlich.
- Die tarifsuisse AG ist schweizweit Marktführerin im Aushandeln von Tarifen im Krankenversicherungsbereich (KVG) mit Standorten in allen Sprachregionen.
- Der Schweizerische Verband für Gemeinschaftsaufgaben der Krankenversicherer (SVK) bietet umfassende Dienstleistungen für die ambulante und stationäre Behandlung und Betreuung von Patienten mit speziellen Krankheiten an.
Die drei Tochtergesellschaften von Santésuisse werden mit den gleichen Aufgaben wie bisher in den neuen Verband «prio.swiss» eingegliedert.
Saskia Schenker, 45, wird Direktorin von «prio.swiss»
Felix Gutzwiller, alt Ständerat und emeritierter Medizinprofessor der Universität Zürich, wird den Aufbau von «prio.swiss» als vorübergehender Präsident drei bis sechs Monate leiten. Zur Direktorin wurde Saskia Schenker, 45 (Bild), ernannt. Sie ist derzeit noch Direktorin des Arbeitgeberverbands Region Basel. Die CEOs der beteiligten Krankenversicherer haben die Baselbieter Politologin und Ökonomin auf Empfehlung der Findungskommission ausgewählt.
Saskia Schenker war vor ihrer Zeit beim Basler Arbeitgeberverband stellvertretende Direktorin und Leiterin Gesundheitspolitik der Curafutura. Sie ist seit 2015 als Mitglied der FDP-Fraktion Landrätin im Kanton Baselland und übte verschiedene politische Funktionen aus. Saskia Schenker hat an der Universität Bern Politikwissenschaften studiert und ein Management-Studium mit Schwerpunkt Finanzen und Betriebsökonomie absolviert.