Trunkenheit am Steuer, bewusstes Ignorieren von Verkehrsvorschriften, Missachtung von deutlichen Warnhinweisen (Bild), Pflichtverletzung im Beruf wie eine unsorgfältige Diagnose in der Arztpraxis: All das sind schwerwiegende Sorgfaltspflichtverletzungen, die unter die Grobfahrlässigkeit fallen. Im Blog «Grobfahrlässigkeit: Wie Sie sich schützen können und wo die Grenzen liegen» zeigt die AXA auf, weshalb sich ein Versicherungsschutz für Grobfahrlässigkeit lohnt und wann selbst ein Grobfahrlässigkeitsschutz nicht greift.
Schwere Fehler und Verstösse gegen die Sorgfaltspflicht gelten als Grobfahrlässigkeit
Unter einer groben Fahrlässigkeit versteht man einen besonders schweren Fehler oder Verstoss gegen die elementare Sorgfaltspflicht, der zu einem erheblichen Schaden führen kann. Grundsätzlich wird davon ausgegangen: Situationen, in denen jemand grobfahrlässig handelt, könnten durch erhöhte Aufmerksamkeit verhindert werden.
Von der ungelöschten Kerze bis zur Pflichtverletzung im Beruf
Im Gegensatz zu einer leichten oder mittleren Fahrlässigkeit bedeutet Grobfahrlässigkeit: Die versicherte Person begeht eine sehr grosse beziehungsweise schwerwiegende Sorgfaltspflichtverletzung. Dazu einige Beispiele:
- Unachtsamkeit: Handlungen oder Unterlassungen im Haushalt können als grobfahrlässig gewertet werden. Dazu zählt beispielsweise: Ein Brand, der durch eine Kerze verursacht wird, die vor dem Verlassen der Wohnung nicht gelöscht wurde und deshalb unbeaufsichtigt brannte.
- Trunkenheit am Steuer: Wer ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen steuert, verhält sich grobfahrlässig.
- Bewusstes Ignorieren von Verkehrsvorschriften: Wer «rast» oder rote Ampeln missachtet, verhält sich grobfahrlässig.
- Ignorieren von Warnhinweisen: Wer die überall zu findenden deutlichen Warnhinweise bewusst ignoriert, verhält sich grobfahrlässig.
- Pflichtverletzung im Beruf: Wenn jemand in seiner beruflichen Tätigkeit anerkannte Sicherheits- oder Berufsstandards verletzt und dadurch einen Schaden verursacht, kann dies als Grobfahrlässigkeit gewertet werden. Dies kann beispielsweise bei Ärztinnen und Ärzten auftreten, die eine falsche Diagnose stellen, oder bei Bauarbeiterinnen und Bauarbeitern, die Sicherheitsstandards missachten.
Grobfahrlässigkeit und ihre Folgen
Liegt eine Grobfahrlässigkeit vor, können die Konsequenzen gravierend sein. Es ist daher wichtig, zu wissen, welche Handlung als grob fahrlässig gilt, um sie zu vermeiden und die Sicherheit anderer und seine eigene zu gewährleisten. Wenn in einem Schadenfall grobfahrlässiges Verhalten festgestellt wird, hat dies erheblichen Einfluss auf die Versicherungsleistung. Laut Gesetz kann die Versicherung bei einem grobfahrlässig herbeigeführten Unfall oder Schaden die Leistungen kürzen oder an Geschädigte erbrachte Leistungen von der versicherten Person als Schadenverursacherin zurückfordern: Das ist der Grobfahrlässigkeitsregress.
Grobfahrlässigkeit lässt sich versichern
Namentlich bei den Haftpflichtversicherungen, den Hausratversicherungen und den Auto- und Motorradversicherungen kann man die «Grobfahrlässigkeit» zusätzlich versichern. Wer die Versicherung mit diesem Zusatz abschliesst, vermeidet damit bei grobfahrlässigem Handeln Kürzungen von Versicherungsleistungen und den allfälligen Grobfahrlässigkeitsregress seiner Versicherung.
Grobfahrlässigkeitsschutz sollte immer eingeschlossen werden
Wörtlich schreibt die AXA in ihrem Blog: «Der Grobfahrlässigkeitsschutz ist für jede und jeden sinnvoll, die beziehungsweise der einen zusätzlichen Schutz in der Versicherung wünscht. Grundsätzlich eignet sich der Grobfahrlässigkeitsschutz aber immer, da eine Unachtsamkeit jederzeit passieren kann. Hinsichtlich der Kosten ist der Grobfahrlässigkeitsschutz deutlich rentabler als die anfallenden Ausgaben bei einer nachgewiesenen Grobfahrlässigkeit.»
Wo der Grobfahrlässigkeitsschutz nicht greift
Es gibt gesetzlich zwingende Ausnahmen, bei denen der Grobfahrlässigkeitsschutz nicht greift. Zum Beispiel ist dies beim Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss oder bei krasser Missachtung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, dem «Rasen», der Fall.
Quelle: «Grobfahrlässigkeit: Wie Sie sich schützen können und wo die Grenzen liegen»