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Arzt-55

Frage von Dr. med. L. B. in G.: «Ich bin ein 55-jähriger Arzt mit einem AHV-Einkommen von 280'000 Franken. Mein gesamtes Einkommen ist bislang in der normalen Basisvorsorge pensionskassenversichert. Von einem Kollegen habe ich gehört, dass ich mit einem sogenannten 1e-Vorsorgeplan massiv Steuern sparen könnte. Bitte erklären Sie mir, wie das geht.»

1e Vorsorgeplan für Einkünfte ab 132’300 Franken
Gutverdienende, zu denen viele Ärztinnen und Ärzte und andere Medizinalpersonen gehören, können neben ihrer Basisvorsorge zusätzlich mit einem 1e-Vorsorgeplan flexibler für das Alter vorsorgen. Diese 1e-Vorsorgepläne versichern in einer getrennten Rechtseinheit ausschliesslich Lohnanteile über 132’300 Franken. Für das Einkommen darunter bleibt der Basisvorsorgeplan bestehen.

Bis zu zehn verschiedene Anlagestrategien
Die 1e-Anbieter bieten den 1e-Versicherten die Wahl zwischen mehreren, aber höchstens zehn Anlagestrategien. Je nach gewählter Anlagestrategie und dem damit verbundenen Aktienanteil kann das angelegte 1e-Vorsorgekapital viel Ertrag abwerfen, wobei aber gleichzeitig das Risiko eines Anlageverlustes steigt. Die ab dem 1. Oktober 2017 in Kraft gesetzte Änderung des Freizügigkeitsgesetzes und der entsprechenden Regelungen in der Verordnung gibt den 1e-Vorsorgeeinrichtungen nämlich die Möglichkeit, bei einem Austritt aus der Pensionskasse einem Versicherten nicht nur allfällige Gewinne mitzugeben, sondern ihm auch einen durch die gewählte Strategie erlittenen Anlageverlust zu belasten.

Gewinnchancen und Verlustrisiko
Im Klartext: Ein 1e-Versicherter kann je nach den eingegangenen Risiken auf seinem Vorsorgekapital überdurchschnittlich hohe Gewinne einstreichen, aber allenfalls eben auch Verluste einfahren, die er beim Austritt aus der Pensionskasse selbst tragen muss.

Gute Nachricht: Dieses Verlustrisiko will das Parlament im Fall von Stellenwechseln von einem Arbeitgeber mit einem 1e-Vorsorgeplan zu einem Arbeitgeber ohne 1e-Vorsorgeplan beschränken, wie wir im Artikel «Bei 1e-Vorsorgeplänen für Besserverdienende soll die Verlustgefahr bei einem Stellenwechsel beschränkt werden» dargelegt haben.

Steuern sparen dank höheren Pensionskassenbeiträgen
Wer für die Lohnanteile über 132'300 Franken einen 1e-Vorsorgeplan einrichtet, kann die Pensionskassenbeiträge für die 1e-versicherten Lohnanteile auf 25 Prozent erhöhen. In der normalen Basisvorsorge betragen die Pensionskassenbeiträge höchstens 18 Prozent. Mit den höheren Pensionskassenbeiträgen werden aufgrund des höheren Pensionskassenbeitragsabzugs das steuerbare Einkommen und damit auch die Steuern gesenkt. Zudem wird mehr Geld für die Pensionierung gespart.

Steuern sparen dank höherem Einkaufspotenzial
Wer für die Lohnanteile über 132'300 Franken einen 1e-Vorsorgeplan einrichtet, kann mit einer weiteren Methode Steuern sparen: Die mit der 1e-Vorsorge verbundenen höheren Pensionskassenbeiträge von maximal 25 Prozent erhöhen nämlich das Potenzial für freiwillige Pensionskasseneinkäufe. Dies darum, weil die neuen Sparbeiträge von 25 Prozent rückwirkend gelten: Die Pensionskasse berechnet, wie viel man mit den neuen Parametern maximal hätte ansparen können. Die Differenz zum heutigen Guthaben kann man zusätzlich einzahlen und diese Beträge vom steuerbaren Einkommen abziehen. Grafisch kann das wie folgt aussehen:


Pensionskasse_optimieren



 
 

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