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SEO

Google hat Mitte Mai 2024 in den USA den Startschuss für die Anreicherung seiner Suchmaschine mit generativer Künstlicher Intelligenz KI gegeben. Eingesetzt wird dabei eine speziell angepasste Version des Google-KI-Sprachmodells Gemini. Bis Ende des Jahres soll die KI-Suchrevolution weltweit viele Milliarden Googlenutzerinnen und Googlenutzer erreichen. Der Donnerschlag dieser Google-Revolution: Anstelle einer unendlich langen Link-Sammlung serviert die Suchmaschine auf die Anfragen eine KI-gestützte Zusammenfassung, wie wir sie von ChatGPT oder von Microsoft-Copilot kennen. Das wird unser Suchverhalten sowie die Suchmaschinenoptimierung SEO einschneidend verändern.

Google liefert zusammenfassende Antworten statt vorwiegend Links
Wenn die Künstliche Intelligenz KI in der Google-Suchmaschine die Arbeit gut macht, was zu erwarten ist, werden die KI-Zusammenfassungen auf Google-Anfragen wohl viele Nutzerinnen und Nutzer zufriedenstellen. Es muss sich künftig weisen, wie viele Google-Nutzerinnen und Google-Nutzer nach dem Erhalt der KI-Zusammenfassung dann noch die wie bisher mitgelieferten Links anklicken.
Mit höchster Wahrscheinlichkeit ist eine Verhaltensänderung der Google-Nutzerschaft in Richtung «weniger Links anklicken» zu erwarten, weil in vielen Fällen die KI-Zusammenfassung den mit der Google-Anfrage verbundenen Wissensdurst bereits genügend stillt.

Neue Suchresultate sorgen für weniger Klicks auf Links zu Webseiten
Unter dem Titel «Nie wieder SEO? Wie sich die neuen KI-Funktionen bei Google auf die Webseiten-Optimierung auswirken» bestätigt die SEO-Spezialistin Katharina Rapp am 1. Juli 2024 den erwarteten Trend zum geringeren Suchmaschinen-Traffic: «Google KI-Zusammenfassungen bergen ein hohes Risiko für Traffic-Verluste, vor allem bei Webseiten, die auf reine Information setzen. Wenn die KI-Zusammenfassung alle relevanten Informationen bereits in den Suchergebnissen anzeigt, haben Nutzende möglicherweise keinen Grund mehr, die Website selbst zu besuchen. Dies kann insbesondere für Websites mit kurzen und informativen Inhalten problematisch sein. Weniger Webseitenbesuche bedeuten beispielsweise bei grossen Nachrichten-Webseiten auch erhebliche Einnahmeverluste aus Online-Werbung.»

Ein ganzer Berufsstand ist in Gefahr
Die in San Francisco lebende Technologieredaktorin der «Neuen Zürcher Zeitung» Marie-Astrid Langer analysiert am 17 Mai 2024 unter dem Titel «Die Künstliche Intelligenz verändert die Google-Suche grundsätzlich» die kommende Revolution in der Google-Suche ziemlich brutal: «In den USA greifen die KI-Änderungen in der Google-Suchmaschine derzeit schon. Bis Ende des Jahres werden sie weltweit für Milliarden von Nutzerinnen und Nutzer gelten. Was das bedeutet, ist kaum zu überschätzen. Medienhäuser, Blogger, Handwerker – sie alle leben davon, dass ihre Artikel, Inhalte und Dienste dank Google von Lesern, Nutzern und Kunden in den Weiten des Internets gefunden werden. Ein ganzer Berufsstand existiert heute rund um die Kunst der Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, also rund um die Frage, wie man seine Inhalte für Google und Co. optimiert aufbereitet. (…)
Damit dürfte wahr werden, was viele befürchtet haben, seitdem generative Künstliche Intelligenz die Welt im Sturm erobert hat: Google passt sein Kernprodukt dem KI-Zeitalter an, mit katastrophalen Folgen für alle, die Geld mit Suchmaschinen-Traffic verdienen.»



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