Hauptaussagen der brandneuen «Schweizer Pensionskassenstudie 2024» von Swisscanto: Die Schweizer Pensionskassen haben den langjährigen Leistungsabbau in der beruflichen Vorsorge gestoppt. Die finanzielle Lage der Kassen ist solid und erstmals stehen wieder Leistungsverbesserungen in Aussicht. Die Umwandlungssätze, mit denen das angesparte Pensionskassenkapital in die Rente umgewandelt wird, haben ihre Talfahrt beendet. Und die Umverteilung von den Beitragszahlern zu den Rentenempfängern, die das Kapitaldeckungsverfahren beeinträchtigt, ist passé. Das bedeutet alles in allem: Das Renditenpotenzial von Pensionskasseneinkäufen hat sich erhöht.
Pensionskassen bauen ihre Reserven aus
Im Anlagejahr 2023 erzielten die 483 befragten Pensionskassen mit 4,1 Millionen Versicherten im Schnitt eine Nettorendite von 5,1 Prozent. Damit konnten die Vorsorgewerke ihr finanzielles Polster deutlich ausbauen. Nachdem der Deckungsgrad der privatrechtlichen Kassen im Jahr 2022 durch die negativen Renditen von 122,1 auf 110,1 Prozent gesunken war, lag er Ende 2023 bereits wieder bei 113,5 Prozent. Und fast die Hälfte der Kassen hat die Wertschwankungsreserven zu mindestens 75 Prozent aufgefüllt. Ergo: Die finanzielle Lage der Pensionskassen ist solid.
Talfahrt der Umwandlungssätze geht zu Ende
Der Umwandlungssatz ist der Prozentsatz, mit dem das angesparte Pensionskassenvermögen im Zeitpunkt der Pensionierung in die Pensionskassenrente umgewandelt wird. Die Entwicklung der Umwandlungssätze weist laut der «Schweizer Pensionskassenstudie 2024» in eine positive Richtung: Nach der Talfahrt während der letzten 15 Jahre flacht die Kurve nun merklich ab. Der durchschnittliche Umwandlungssatz beträgt aktuell 5,31 Prozent. Bis 2029 rechnen die Kassen mit einem nur noch leicht tieferen Satz von 5,23 Prozent.
Umverteilung von Jung zu Alt gestoppt
Die Alten haben ihre Renten wegen früher überhöhter Rentenumwandlungssätze nicht vollständig angespart. Deshalb müssen die Beitragszahler, die Jungen, die Renten der Alten mitfinanzieren. Das ist ein oft zitierter Befund der letzten Jahre. Jetzt widersprechen die Autoren der «Schweizer Pensionskassenstudie 2024» erstmals dieser Kritik an der beruflichen Vorsorge: «Die Pensionskassen haben die Umverteilung von Jung zu Alt gestoppt und das Kapitaldeckungsverfahren wird seinem Grundsatz wieder gerecht.»
Argumente gegen Pensionskasseneinkäufe fallen weg
Eine wenig solide finanzielle Lage der Pensionskassen, unaufhaltsam sinkende Rentenumwandlungssätze sowie eine wohl noch steigende systemfremde Umverteilung von Jung zu Alt zählten bislang zu den wichtigen Argumenten gegen Pensionskasseneinkäufe, namentlich gegen Einkäufe lange vor der Pensionierung. Aufgrund der Befunde der «Schweizer Pensionskassenstudie 2024» fallen diese Argumente weitgehend weg. Der Grund: Die Pensionskassen haben offenbar gelernt, wie sie trotz der Ungewissheiten der Finanzmärkte und der Lebenserwartung ihre Finanzlage solide zu halten vermögen.
Prüfen Sie einen Einkauf in die Pensionskasse!
Die positiven Befunde der «Schweizer Pensionskassenstudie 2024» können viele Vorsorgende, namentlich auch jüngere, ermuntern, freiwillige Pensionskasseneinkäufe ins Auge zu fassen. Im Artikel «Alles, was Ärztinnen und Ärzte über den freiwilligen Einkauf in die Pensionskasse wissen müssen» haben wir dargelegt, auf was bei den Pensionskasseneinkäufen besonders zu achten ist. Hier nochmals so viel:
- Beitragslücken schliessen: Mit einem freiwilligen Einkauf lassen sich Beitragslücken in der Pensionskasse schliessen und die eigene Altersvorsorge erheblich verbessern. Versicherte können damit einen Ausgleich schaffen zwischen dem effektiv vorhandenen und dem nach Leistungsreglement maximal möglichen Altersguthaben. Beitragslücken in die berufliche Vorsorge entstehen aus den verschiedensten Gründen, zum Beispiel: Lohnerhöhungen, Teilzeitarbeit, fehlende Beitragszeit wegen Kinderbetreuung, Auslandaufenthalten, unbezahlter Weiterbildung.
- Steuern sparen: Der freiwillig in die Pensionskasse einbezahlte Betrag kann im Jahr der Einzahlung vollständig vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Die dadurch gesparten Steuern machen die Pensionskasseneinkäufe anlagetechnisch attraktiv. Dies zumal dann, wenn die betreffende Pensionskasse langfristig finanziell solid ist und gute Vorsorgeleistungen bietet. Die Steuerersparnis kann durch eine mehrjährige Pensionskasseneinkaufsstrategie optimiert werden.