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Immer mehr Ärztinnen und Ärzte nutzen Künstliche Intelligenz(KI)-Systeme wie ChatGPT-4 oder Microsoft Copilot in ihrem Berufsalltag. Entscheidend für die bestmögliche Qualität der Ergebnisse der KI-Nutzung sind die Prompts: Das sind die initialen Fragen und Anweisungen, die in das KI-System eingegeben werden. Der Prompt bestimmt die Richtung des Dialogs mit der KI und damit die Qualität der Ergebnisse der KI-Nutzung. Deshalb sollten Ärztinnen und Ärzte lernen, wie effektive Prompts zu erstellen sind. Dies erfordert ein antrainiertes Verständnis dafür, welche Informationen die KI benötigt, um nützliche Antworten zu generieren. Lesen Sie einige Beispiele für schlechte und bessere Prompts.

Eigene klinische Beurteilung unterstützen und ergänzen
Ärztinnen und Ärzte sollten die Künstliche Intelligenz(KI)-Systeme wie ChatGPT-4 oder Microsoft Copilot lediglich als Werkzeug verwenden, um ihre eigene klinische Beurteilung zu unterstützen und zu ergänzen, aber nicht zu ersetzen. Gute Prompts können dabei dazu beitragen, schnellen Zugriff auf wichtige aktuelle Informationen zu ermöglichen. Das kann die Entscheidungsqualität im ärztlichen Alltag erhöhen.
Achtung: Nur ein gut formulierter Prompt führt zu präzisen und nützlichen Antworten und zu intelligenten Vorschlägen für Zusatzfragen an die KI, während ein unklarer oder mehrdeutiger Prompt zu irrelevanten oder missverständlichen Ergebnissen führen kann.

Beispiele für zielführende und weniger zielführende Prompts

  1. Schlecht: Wie behandelt man Schmerzen?
    Besser: Was sind die empfohlenen Behandlungsmethoden für chronische Rückenschmerzen bei Patienten, die wegen der Nebenwirkungen nicht langfristig Schmerzmittel einnehmen wollen?
  2. Schlecht: Was gibt es für Medikamente bei Bluthochdruck?
    Besser: Vergleiche die Wirksamkeit und die Nebenwirkungen von Medikament A, Medikament B und Medikament C bei der Behandlung von Bluthochdruck bei einem 56-jährigen Patienten!
    Oder: Gib eine Zusammenfassung der aktuellen Leitlinien zur Behandlung von Hypertonie bei Patienten über 65 Jahren, inklusive der empfohlenen Medikamente und möglichen Nebenwirkungen!
  3. Schlecht: Wie behandelt man Diabetes?
    Besser: Erstelle einen Behandlungsplan für einen 50-jährigen männlichen Patienten mit Typ-2-Diabetes, der neu diagnostiziert wurde und einen Body-Mass-Index BMI von 30 hat!
    Oder: Vergleiche die Wirksamkeit von Metformin und Sulfonylharnstoffen bei der Senkung des HbA1c-Wertes bei neu diagnostizierten Typ-2-Diabetikern!
  4. Schlecht: Was wirkt gegen Vorhofflimmern?
    Besser: Identifiziere potenzielle Wechselwirkungen zwischen Warfarin und andern Medikamenten für einen Patienten mit Vorhofflimmern!
  5. Schlecht: Gib mir die wichtigsten Informationen über Krebs!
    Besser: Zeige die neuesten Behandlungsoptionen für nicht-kleinzelligen Lungenkrebs im Stadium IIIB, basierend auf den neuesten klinischen Studien!
  6. Schlecht: Sage mir alles über den Hautkrebs!
    Besser: Vergleiche die Wirksamkeit von Pembrolizumab gegenüber Chemotherapie bei der Behandlung von fortgeschrittenem Melanom gemäss den Daten der letzten fünf Jahre!
  7. Schlecht: Patient hat plötzliche Brustschmerzen. Was ist zu tun?
    Besser: Patient, 49 Jahre alt, männlich, klagt über plötzlichen Brustschmerz, Atemnot und Schwindel seit zwei Stunden. Keine Vorgeschichte von Herzerkrankungen, aber hoher Blutdruck bekannt. Bitte analysiere die Symptome und schlage mögliche diagnostische Tests vor!
  8. Schlecht: Wie behandelt man heute Niereninsuffizienz?
    Besser: Gib eine detaillierte Übersicht über die neuesten Behandlungsempfehlungen für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz im Stadium 3, einschliesslich diätetischer Massnahmen, Medikamentenoptionen und möglichen Nebenwirkungen!
  9. Schlecht: Wie behandelt man Übergewicht?
    Besser: Was sind in der Schweiz die genauen Voraussetzungen, damit ich als Arzt einem übergewichtigen Patienten Semaglutid gegen sein Übergewicht verschreiben darf?


Das sagt die KI zum notwendigen Know-how von Ärztinnen und Ärzten
Der Copilot von Microsoft im Edge-Browser sagt zum notwendigen Prompt-Know-how von Ärztinnen und Ärzten: «Es ist wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte lernen, wie man effektive Prompts erstellt, da dies die Qualität der KI-gestützten Entscheidungsfindung verbessern kann. Dies erfordert ein Verständnis dafür, welche Informationen die KI benötigt, um nützliche Antworten zu generieren. Schulungen und Leitfäden zur Erstellung von Prompts können dabei helfen, die Fähigkeiten der Ärzte in diesem Bereich zu verbessern. Darüber hinaus können Beispiele für gute und schlechte Prompts als Lehrmittel dienen, um das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Fähigkeit zu schärfen und die Qualität der Patientenversorgung zu erhöhen. Letztendlich kann die Fähigkeit, effektive Prompts zu erstellen, dazu beitragen, die Integration von KI in die klinische Praxis zu optimieren und die Gesundheitsversorgung insgesamt zu verbessern.»



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