2022 überprüfte die Schweizerische Unfallversicherung SUVA 2,5 Millionen Arzt- und Spitalrechnungen. 65 Prozent der Rechnungen wurden automatisch verarbeitet. 250’000 Rechnungen wiesen Fehler oder Ungenauigkeiten auf und wurden zurückgewiesen. Insgesamt konnten über 90 Millionen Franken an Heilkosten eingespart werden, davon 35 Prozent automatisch. Dieser Betrag kommt den Versicherten der SUVA in Form von tieferen Prämien zugute.
Die Kosten im Gesundheitswesen steigen seit Jahren. So auch die Heilkosten, die Kosten für ärztliche und therapeutische Leistungen. Gründe dafür sind unter anderem komplexere Behandlungsmethoden, aufwändige und teure Forschung, gehobene Ansprüche der Gesellschaft und die steigende Lebenserwartung. Jährlich zahlt die SUVA über 1,1 Milliarden Franken an Heilkosten.
Umfassende Rechnungskontrolle gegen den Kostenanstieg
Durch ein aktives Heilkostenmanagement hat die SUVA die Kosten im Griff und schützt ihre Versicherten vor ungerechtfertigt hohen Arzt- oder Spitalrechnungen. Die wichtigste Massnahme, um den Kostenanstieg zu dämpfen, ist eine konsequente und umfassende Rechnungskontrolle.
«Bei der Rechnungskontrolle überprüfen wir, ob die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten wurden», erklärt Michael Widmer, Teamleiter Heilkosten bei der SUVA und ergänzt: «Es gibt Tarifbestimmungen, die genau regeln, welche Leistung wie viel kosten darf. Zudem kontrollieren wir, ob die verrechneten Kosten mit den erbrachten Leistungen übereinstimmen und ob die Behandlung überhaupt im Zusammenhang mit dem Unfall steht.»
250’000 Rechnungen zurückgewiesen
Im vergangenen Jahr wurden der SUVA 2,5 Millionen Rechnungen von Ärztinnen und Ärzten sowie Spitälern eingereicht. 250’000 dieser Rechnungen, mithin zehn Prozent, mussten korrigiert oder abgelehnt werden. Bei den meisten Rückweisungen handelt es sich um doppelte Rechnungen, falsch verrechnete oder nicht versicherte Leistungen sowie vereinzelt auch um Rechnungen mit Leistungen, die gar nicht erbracht wurden. Dank der umfassenden Rechnungskontrolle hat die SUVA die Heilkosten im Griff: 2022 betrug die Einsparung daraus über 90 Millionen Franken.
«Von diesen Einsparungen profitieren auch unsere Versicherten», unterstreicht Michael Widmer: «Da die SUVA nicht gewinnorientiert ist, gibt sie Gewinne und Einsparungen in Form von tieferen Prämien an ihre Versicherten zurück».
65 Prozent der Rechnungen werden automatisch verarbeitet
Bei der Rechnungskontrolle setzt die SUVA auf ein wirksames Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Dabei werden die Automatisierungen laufend optimiert. Der Anteil der insgesamt automatisch verarbeiteten Rechnungen liegt bereits bei 65 Prozent.
Von den über 250’000 zurückgewiesenen Rechnungen im vergangenen Jahr hat das IT-System bei 49 Prozent und damit fast der Hälfte der Fälle den Fehler erkannt und die Rechnungen eigenständig zurückgewiesen. Dadurch konnten 34 Millionen Franken, also gut ein Drittel der Gesamteinsparungen, automatisch generiert werden. Bei den restlichen Fällen erkannte das IT-System Unregelmässigkeiten und leitete die Rechnungen zur Kontrolle an die Heilkostenspezialistinnen und Heilkostenspezialisten der SUVA weiter.