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Junges-Paar2017 nutzten rund zwei von drei Personen in der Schweiz eines oder mehrere Mittel der Empfängnisverhütung. Am häufigsten wurden mit 42 Prozent Kondome und mit 31 Prozent die Pille eingesetzt. 1992 benutzte noch mehr als die Hälfte der verhütenden Frauen die Pille. Es zeichnet sich somit eine Verschiebung weg von der Pille hin zu anderen hormonellen Verhütungsmethoden ab. Im Vergleich zum Ausland ist die Benutzung von Kondomen in der Schweiz hoch, allerdings geht deren Verwendung bei den jungen Männern seit 2007 zurück. Dies sind unlängst veröffentlichte Ergebnisse der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 des Bundesamtes für Statistik.

78 Prozent der 15- bis 49-jährigen Frauen verwenden ein Verhütungsmittel
Verhütung ist ein individueller Entscheid. Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung bei ungewollten Schwangerschaften sind jedoch nicht zu unterschätzen. 2017 verwendeten immerhin 78 Prozent der 15- bis 49-jährigen Frauen ein Verhütungsmittel. Bei den Männern im Alter von 15 bis 74 Jahren waren es 61 Prozent. Ob und welches Verhütungsmittel angewendet wird, hängt stark vom Alter und der Lebensphase ab, aber auch vom Rat der konsultierten Ärztin oder des konsultierten Arztes.

Das Kondom bleibt der Renner
Am meisten wird in der Schweiz mit dem Kondom verhütet. 42 Prozent aller befragten Frauen und Männer zusammen nennen diese Verhütungsmethode. An zweiter Stelle wird von 31 Prozent der Frauen und Männern zusammen die Pille genannt. Als dritthäufigste Methode geben die Frauen die Hormonspirale (12 Prozent) und die Männer die Sterilisation (15 Prozent) an. Während die Verwendung des Kondoms und der Pille mit dem Alter abnehmen, werden die Spirale und die Sterilisation mit steigendem Alter eingesetzt.

Weshalb der Einsatz der Pille zurückgeht
Zwischen 1992 und 2017 ist der Anteil der verhütenden Frauen von 54 auf 72 Prozent gestiegen. Die Zunahme ist in allen Altersgruppen festzustellen. Dabei ist allerdings die Benützung der Pille zurückgegangen, nämlich von 52 Prozent im Jahr 1992 auf 33 Prozent im Jahr 2017. Ausgeprägt ist der Rückgang bei den Frauen unter 35 Jahren von 67 Prozent im Jahr 1992 auf 45 Prozent im Jahr 2017. Die Abnahme geht einher mit einer stärkeren Diversifizierung des Angebots an Kontrazeptiva mit neuen, insbesondere hormonellen Verhütungsmethoden wie die Hormonspirale. Gleichzeitig gab es verschiedene Skandale rund um die Östrogen-Gestagen-Pillen. So werden die anderen hormonellen Verhütungsmethoden immer mehr zur Pillenalternative bei den jungen Frauen.

Hormonspirale verdrängt die Sterilisation
Die Sterilisation des Mannes gewinnt erst ab der Altersgruppe ab 35 Jahren an Bedeutung. Nachdem die Anwendung der Sterilisation zwischen 1992 und 2002 gestiegen war, geht sie seither insgesamt zurück. Insbesondere bei den Männern zwischen 35 und 54 Jahren wird sie immer weniger eingesetzt. Dafür steigt die Verwendung der Hormonspirale bei den Frauen in dieser Altersgruppe und entwickelt sich für Paare zunehmend als Alternative zur Sterilisation.

Doppelter Schutz für Jugendliche
Für Jugendliche wird zu Beginn einer Beziehung von Ärztinnen und Ärzten ein doppelter Schutz empfohlen. 25 Prozent der 15- bis 24-jährigen Frauen verwenden denn auch einen doppelten Schutz, in der Regel Kondom plus Pille. Bei den 45- bis 49-jährigen Frauen sind es nur noch fünf Prozent. Beim letzten Sex mit einem Gelegenheitspartner oder einer Gelegenheitspartnerin haben 79 Prozent der befragten Frauen und 77 Prozent der befragten Männer ein Kondom benutzt.

Vorhandensein von Kindern beeinflusst Wahl der Verhütungsmethode
Das Vorhandensein von Kindern beeinflusst die Wahl der Verhütungsmethoden. Bei Paaren mit Kindern werden häufig die Hormonspirale oder die Sterilisation des Mannes eingesetzt. Frauen ohne Kinder verwenden hingegen öfters die Pille oder das Kondom.

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Quelle: Medienmitteilung «Frauen nutzen Pille zur Empfängnisverhütung immer weniger» des Bundesamts für Statistik vom 22. Februar 2021



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