Seit 2010 nimmt die Schweiz an den jährlich stattfindenden internationalen gesundheitspolitischen Befragungen des Commonwealth Fund (CWF) teil. Die Leistungen und die Qualität des Gesundheitssystems werden von den 2284 befragten Personen im Rahmen der Commonwealth Fund (CWF)-Befragung in der Schweiz als sehr gut bezeichnet. Die Schweiz nimmt – wie dies bereits andere internationale Studien gezeigt haben – bei der Beurteilung der Leistungen den ersten Platz ein.
Befragung während der Coronakrise
Die im OBSAN Bericht: «Erfahrungen der Wohnbevölkerung ab 18 Jahren mit dem Gesundheitssystem –Situation in der Schweiz und im internationalen Vergleich - Analyse des International Health Policy (IHP) Survey 2020 der amerikanischen Stiftung Commonwealth Fund (CWF) im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG)» beschriebene Erhebung 2020 bezieht sich wie bereits in den Jahren 2010, 2013 und 2016 auf die Wohnbevölkerung ab 18 Jahren und deren Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem. Folglich sind sowohl internationale wie auch zeitliche Vergleiche möglich. In der Interpretation der Ergebnisse gilt es zu beachten, dass die Befragungen weltweit während der Covid19-Pandemie stattgefunden haben.
Hohes Qualitätsniveau noch weiterentwickelt
Fast 98 Prozent der Wohnbevölkerung der Schweiz beurteilen die Leistung des Gesundheitssystems als sehr gut, gut oder akzeptabel, was im internationalen Vergleich dem ersten Rang vor Norwegen entspricht. Auch bewerten 97,2 Prozent der über 18-Jährigen die allgemeine Qualität als hervorragend, sehr gut oder gut. Dies entspricht einer Verbesserung von 2 Prozentpunkten seit 2016. Diese neuen, international anerkannten Zahlen belegen wiederum, dass die Schweiz das hohe Qualitätsniveau halten und weiterentwickeln konnte.
Guter Zugang zum Gesundheitssystem
Der Zugang zum Gesundheitssystem wird von der Schweizer Bevölkerung anhand der Wartezeiten im internationalen Vergleich ebenfalls als gut eingeschätzt. Die kurze Wartezeit, nämlich weniger als ein Monat, für einen Termin bei einem Spezialisten oder für eine planbare Operation stellt der Schweiz im internationalen Vergleich ein gutes Zeugnis aus. Auch erhalten rund 87 Prozent der Antwortenden immer oder oft am gleichen Tag eine Rückmeldung, wenn sie ihren Hausarzt kontaktieren. Dies entspricht dem dritten Platz hinter Deutschland mit 91,9 Prozent und den Niederlanden mit 87,4 Prozent.
Vergleichsweise wenig Mehrfachmedikation
Die Mehrfachmedikation kann ein Sicherheitsrisiko darstellen. 32,6 Prozent und mithin rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung nehmen zwei oder mehr rezeptpflichte Medikamente ein. Hier liegt die Schweiz nach Neuseeland mit 31,1 Prozent auf Position zwei. In den USA nehmen hingegen rund 50 Prozent der Bevölkerung zwei oder mehr rezeptpflichte Medikamente ein.