Medieninformation des «Bundesamts für Statistik» über Arztpraxen und ambulante Zentren 2018: Ende 2018 waren in der Schweiz 23’011 Ärztinnen und Ärzte in 16’924 Arztpraxen und ambulanten Zentren tätig. 14 Prozent davon waren 65-jährig oder älter. Die Frauen machten 41 Prozent des gesamten ärztlichen Personals aus. Aber: Bei den Ärztinnen und Ärzten unter 40 Jahren betrug der Frauenanteil stolze 62 Prozent. Der Arztberuf wird offenbar immer weiblicher. Und: In einem Drittel der Standorte der Arztpraxen waren im Ausland ausgebildete Ärztinnen und Ärzte tätig. Die Statistik zeigt auch den nach Abzug aller Kosten verbleibenden Medianverdienst von selbständigen Ärztinnen und Ärzten auf, wobei die Fachärzte mit chirurgischer Tätigkeit am besten und die Psychiaterinnen und Psychiater am schlechtesten abschneiden.
Ärztinnen arbeiten weniger als Ärzte
Laut dem Bundesamt für Statistik gilt: Je jünger das ärztliche Personal ist, desto höher fällt der Anteil der Ärztinnen aus: Sie machten bei den 35- bis 39-Jährigen 62 Prozent, bei den 60- bis 64-Jährigen dagegen lediglich 28 Prozent aus. Unabhängig von der Altersgruppe ist der Beschäftigungsgrad bei den Ärztinnen aber spürbar tiefer als bei den Ärzten. Bei den Frauen lag er im Schnitt bei 65 Prozent, bei den Männern bei 77 Prozent. Eine 100-Prozent-Tätigkeit entspricht dabei durchschnittlich fünf Arbeitstagen pro Woche.
Im Ausland ausgebildete Ärztinnen und Ärzte spielen eine wichtige Rolle
Am 31. Dezember 2018 waren an den Standorten der Schweizer Arztpraxen mit eigener Infrastruktur 23 Prozent ausländische Ärztinnen und Ärzte tätig. Darüber hinaus hatten 30 Prozent des ärztlichen Personals ihr erstes Arztdiplom im Ausland erworben, drei Viertel davon in den Nachbarländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. Ihr Durchschnittsalter lag bei 51 Jahren. Bei den in der Schweiz ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten waren es 54 Jahre.
Zwei von fünf Ärztinnen und Ärzten der Grundversorgung arbeiten in einer Gruppenpraxis
2018 waren 35 Prozent der Standorte der Arztpraxen mit eigener Infrastruktur in der medizinischen Grundversorgung tätig: Allgemeine Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, praktische Ärztin und praktischer Arzt. 21 Prozent entfielen auf die Psychiatrie und 6 Prozent auf die Gynäkologie. 29 Prozent der selbstständigen Ärztinnen und Ärzte arbeiteten in einer Gruppenpraxis und teilten sich die Finanzierung von Räumlichkeiten, Einrichtungen und Personal. In der medizinischen Grundversorgung waren sogar 39 Prozent der selbstständigen Ärztinnen und Ärzte in einer Gruppenpraxis tätig. Die meisten Gruppenpraxen sind allerdings klein: Bei 75 Prozent waren zwei bis drei selbstständige Ärztinnen und Ärzte tätig.
Medianverdienst selbständiger Ärztinnen und Ärzte beläuft sich auf 153'000 Franken pro Jahr
2018 belief sich der Medianverdienst der selbstständigen Ärztinnen und Ärzte mit eigener Infrastruktur nach Abzug aller Kosten auf 153’000 Franken. Beim statistischen Medianverdienst nach Abzug aller Kosten verdient eine Hälfte der untersuchten Ärztinnen und Ärzte mehr und die andere Hälfte weniger. Das höchste Medianergebnis erzielten die Fachärztinnen und Fachärzte mit chirurgischen Tätigkeiten mit 224’000 Franken. Dagegen verbuchten die selbstständigen Psychiaterinnen und Psychiater mit 105'000 Franken das tiefste Medianergebnis.