Die jüngsten Schweizer Sozialanalysen zeigen auf, wie viele Schweizerinnen und Schweizer sich beim Bezug der Altersleistungen aus der Pensionskasse für die Rente oder das Kapital oder eine Kombination davon entscheiden. Zudem wird dargelegt, wie häufig Altersleistungen aus der Pensionskasse vor dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters bezogen werden und wie verbreitet das Arbeiten nach dem gesetzlichen Rentenalter ist. Lesen Sie Einzelheiten dazu.
Die Pensionskassenrente bleibt beliebt
Laut der jüngsten Neurentenstatistik entscheiden sich unter den neuen Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfängern der Pensionskassen 53 Prozent der Frauen und 44 Prozent der Männer dafür, im Ruhestand ausschliesslich eine Pensionskassenrente zu beziehen. 13 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer wählen eine Kombination aus Rente und Kapital, und rund ein Drittel der Neubezügerinnen und Neubezüger lassen sich ausschliesslich ihr Pensionskassenkapital ausbezahlen.
Medianrente von monatlich 1165 Franken für Frauen und 2217 Franken für Männer
Eine neue Altersrente aus der beruflichen Vorsorge beläuft sich 2018 im Median bei den Frauen auf 1165 Franken pro Monat und bei den Männern auf 2217 Franken pro Monat. Der Median bedeutet, dass 50 Prozent der Personen eine höhere und 50 Prozent eine tiefere Rente bezogen. Der Medianbetrag der Kapitalbezüge liegt bei knapp 138’000 Franken für die Männer und bei 56’800 Franken für die Frauen.
Erklärung der Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Die grossen Abweichungen zwischen Frauen und Männern lassen sich hauptsächlich durch die unterschiedlichen beruflichen Laufbahnen erklären. Frauen unterbrechen häufiger ihre Erwerbstätigkeit und arbeiten mehr Teilzeit, beides in erster Linie aus familiären Gründen. Auch der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern führt zu Differenzen bei den Leistungen aus der beruflichen Vorsorge. Haus- und Familienarbeit, die häufiger von den Frauen übernommen wird, ist unbezahlt und beeinflusst somit die Leistungen aus der Altersvorsorge nicht.
Leistungen werden oft vor Erreichen des gesetzlichen Rentenalters bezogen
42 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer, die 2018 erstmals eine Leistung aus Pensionskasse beziehen, haben das gesetzliche Rentenalter noch nicht erreicht. Die vorbezogenen Medianleistungen belaufen sich bei den Frauen auf monatlich 1402 Franken Rente oder 58’063 Franken Kapitalleistungen, bei den Männern auf monatlich 2873 Franken Rente oder 146’347 Franken Kapital.
Umgekehrt beziehen nur gerade 12 Prozent der Frauen und sogar nur 6 Prozent der Männer ihre erste Rente nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Bei den Kapitalleistungen sind es 20 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer.
Viele bleiben aus Freude an der Arbeit erwerbstätig
Laut der jüngsten Statistik nimmt die Erwerbsquote schon ab 50 Jahren ziemlich rasch ab. Während von den 57-Jährigen, das heisst ein Jahr vor dem Mindestalter für den Bezug einer Pensionskassenrente, noch 91 Prozent der Männer und 81 Prozent der Frauen auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind, sinkt die Erwerbsquote bei den 64-jährigen Männern auf 52 Prozent und bei den 63-jährigen Frauen auf 46 Prozent. Mit 65 Jahren sind nur noch 33 Prozent der Männer und mit 64 Jahren noch 28 Prozent der Frauen aktiv. Immerhin: Sogar 74-Jährige beteiligen sich teilweise noch am Erwerbsleben, nämlich 14 Prozent der Männer und 6 Prozent der Frauen.
Rund 54 Prozent der Frauen zwischen 64 und 69 Jahren und rund 61 Prozent der Männer zwischen 65 und 70 Jahren, die weiterhin erwerbstätig sind, geben 2019 an, dies aus Freude an der Arbeit zu tun. 20 Prozent der befragten Personen halten hingegen nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters aus rein finanziellen Gründen ihre Erwerbstätigkeit aufrecht.