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Arzt am Praemienrechner Aug 19Die Tiefzinspolitik der Notenbanken wirkt sich auf die Altersvorsorge jüngerer Menschen verheerend aus. Das zeigt eine Prognose von Comparis zur Renditeentwicklung der Pensionskassen. Heute Dreissigjährige zum Beispiel verlieren bei einem länger anhaltenden Tiefzinsumfeld ein Drittel ihres Pensionskassenguthabens, wird gewarnt. Zusätzliches eigenverantwortliches Vorsorgesparen ist mithin vordringlicher denn je.

Schon in den letzten zehn Jahren gab es weniger Rendite
Schon in den letzten zehn Jahren sind laut der Analyse des Online-Vergleichsdienstes Comparis die Renditen auf Vorsorgeguthaben geschmolzen. Die reale durchschnittliche Jahresrendite auf Pensionskassenguthaben belief sich seit Einführung des Pensionskassenobligatoriums im Jahr 1985 auf 3,6 Prozent. Seit 2008 werden auf die Pensionskassenguthaben durchschnittlich aber nur noch 2,8 Prozent reale Rendite erwirtschaftet.

Viel weniger Alterskapital
Aufgrund der Zinssituation aus der Vergangenheit – also einer durchschnittlichen realen Rendite von 3,6 Prozent – könnte sich ein heute dreissigjähriger Berufseinsteiger mit einem versicherten Jahreseinkommen von 80’000 Franken ein Pensionskassenguthaben im Rentenalter von 687'000 Franken auszahlen lassen. Bei der Annahme einer durchschnittlichen Realrendite wie seit der Finanzkrise von nur noch 2,8 Prozent wäre es noch ein Alterskapital von 599’000 Franken. Das entspricht einer Einbusse von 13 Prozent.
Aber eine Rendite von 2,8 Prozent auf dem Pensionskassenkapital ist unrealistisch für die Zukunft. Der Grund: Die historisch erstmalige Tiefzinspolitik der Notenbanken, deren Ende derzeit nicht absehbar ist. Deshalb ist heute von einer längerfristigen Realrendite der Pensionskassengelder lediglich 1,2 Prozent auszugehen. Das ergibt für heute Dreissigjährige mit einem versicherten Einkommen von 80'000 Franken beim Erreichen von 65 Jahren ein angespartes Pensionskassenguthaben von nur noch 463’000 Franken, verglichen mit den 687'000 Franken mit einer 3,6-prozentigen Verzinsung. Oder: eine Alterskapitaleinbusse von einem Drittel.

Alle müssen zusätzlich eigenverantwortlich sparen
Die Tiefzinspolitik ohne absehbares Ende sowie die immer noch steigende Lebenserwartung drücken nicht nur auf die Entwicklung des Alterskapitals, sondern zusätzlich auch auf den Rentenumwandlungssatz der Pensionskassen: Das ist der Prozentsatz, mit dem das Alterskapital in die lebenslange Pensionskassenrente umgewandelt wird. Bei einem heute schon oft angewandten Umwandlungssatz von nur noch 5,5 Prozent gibt es bei einem Alterskapital von einer Million Franken eine lebenslange Pensionskassenrente von 55'000 Franken. Künftig wird der Umwandlungssatz weiter sinken.
Fazit: Wegen der zu erwartenden weiter sinkenden Ergiebigkeit der Pensionskassen müssen die Pensionskassenversicherten auch noch eigenverantwortlich für die Vorsorge sparen, wenn sie ein anspruchsvolles Vorsorgeziel erreichen wollen. Wege dazu sind ein wenig verschuldetes Eigenheim, freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse, die steuerprivilegierte Vorsorgesäule 3a, der Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens wie einer Arztpraxis, die man gut veräussern kann, oder der private Vermögensaufbau.



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