Ein Bruttoeinkommen von 10’000 Franken im Monat reicht meist nur in ländlichen Regionen für den Kauf von Wohneigentum. Teuer ist ein Eigenheim vor allem in den grossen Agglomerationen, der Region Zug und Schwyz. Nicht mal ein monatliches Bruttoeinkommen von 16'700 Franken reicht überall für den Kauf einer 4,5 bis 5,5-Zimmerwohnung mit einer Wohnfläche von 115 bis 135 Quadratmetern. Wer sich Wohneigentum leisten will, muss deshalb örtlich flexibel sein.
Die Tragbarkeitsregel wirkt einschränkend
Der Vergleichsdienst comparis.ch berechnete für Haushalte mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 10’000, 12’500, 15’000, und 16’700 Franken, bis zu welchem maximalen Kaufpreis sie gemäss der Tragbarkeitsregel der Banken noch einen Hypothekarkredit erhalten. Die Tragbarkeitsberechnungen erfolgten nach der Regel, wonach die Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel des Monatseinkommens betragen sollten.
Gerechnet wird allerdings nicht mit der effektiven Zinsbelastung, sondern, wie das bei den Banken üblich ist, mit einem kalkulatorischen Zinssatz von fünf Prozent der Hypothekarschuld. Für Neben- und Unterhaltskosten wird ein Prozent des Verkehrswerts veranschlagt. Die monatlichen Amortisationskosten errechnen sich aus der Reduktion der Hypothekarschuld binnen 15 Jahren auf zwei Drittel des Belehnungswerts der Liegenschaft. So ergeben sich für die vier einbezogenen Bruttoeinkommen Wohneigentumspreise von 680’000, 850’000, 1’000’000 und 1’137’000 Franken. Dabei wird von den Banken überdies gefordert, dass die Haushalte die Eigenkapitalanforderungen von 20 Prozent des Kaufpreises erfüllen. Bei einem Kaufpreis von einer Million Franken sind das immerhin 200'000 Franken, von denen die Hälfte mit einem Pensionskassenvorbezug finanziert werden kann.
Erhebliche geografische Einschränkungen
Eine Familie mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von bis zu 10’000 Franken erhält gemäss der Tragbarkeitsregel nur ein Eigenheim, dessen Kaufpreis 680’000 Franken nicht übersteigt. Für den Kauf einer 4,5 bis 5,5-Zimmerwohnung mit einer Wohnfläche von 115 bis 135 Quadratmetern gibt es deshalb erhebliche geografische Einschränkungen, beispielsweise im Kanton Zürich. Die Familie müsste stattdessen in andere Kantone ziehen. Im solothurnischen Bezirk Olten liegt der Median für eine solche Wohnung bei 640’000 Franken. Die aargauischen Bezirke Kulm, Zofingen und Zurzach weisen Medianwerte zwischen 616’000 und 660’000 Franken auf. Der Bezirk Brugg rutscht mit einem Median von 679’000 Franken ebenfalls gerade noch in den grünen Bereich. Erschwinglich ist für einen Haushalt mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 10’000 Franken eine entsprechende Eigentumswohnung auch in den Bezirken Frauenfeld (TG), Toggenburg (SG) und Münchwilen (TG) mit Medianwerten von 623’000, 628’000 und 646’000 Franken.
In der Deutschschweiz schlägt Zürich nach oben aus
Im Stadtbezirk Zürich, den beiden Zürichsee-Bezirken Horgen und Meilen, im Kanton Zug sowie in den Schwyzer Bezirken Höfe und Küssnacht genügt selbst ein monatliches Bruttoeinkommen von 16’700 Franken in der Regel nicht für eine Eigentumswohnung mit 4,5 bis 5,5 Zimmern. Das Bruttoeinkommen ermöglicht den Kauf von Wohneigentum im Wert von maximal 1’137’000 Franken. Der Medianpreis für eine 4,5 bis 5,5-Zimmerwohnung liegt in den genannten Bezirken mit 1,15 Millionen in Höfe bis 1,67 Millionen Franken in Zürich teilweise sogar deutlich über dieser Schwelle.