Die vom Bundesamt für Wohneigentum veröffentlichte und von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur verfasste Studie «Nachhaltige Sicherung des Wohnraums im Alter: Wie ticken Personen mit Wohneigentum der Generation 50+?» kommt zum Schluss: Für die Generation 50+ hat das Wohneigentum einen hohen emotionalen Wert. Immer mehr werden allerdings für dessen Erwerb Vorsorgegelder eingesetzt. Das erhöht die finanziellen Risiken im Alter.
Recht tiefe Hypothekarbelehnung
Die Studie «Nachhaltige Sicherung des Wohnraums im Alter: Wie ticken Personen mit Wohneigentum der Generation 50+?» beruht auf der Befragung von 1625 über 50-jährigen Personen mit Wohneigentum. Die durchschnittliche Wohndauer der Befragten in ihrem Eigenheim beträgt rund 19 Jahre. Viele davon haben somit von den tiefen Wohneigentumspreisen in den 1990er-Jahren profitiert. Sie weisen deshalb auch eine entsprechend tiefe Hypothekarbelehnung auf. So liegt die durchschnittliche Hypothekarbelehnung in Abhängigkeit vom heutigen subjektiven Schätzwert bei rund 40 Prozent. In Abhängigkeit vom ehemaligen Kaufpreis ohne Berücksichtigung der Wertsteigerung würde sich die durchschnittliche Hypothekarbelehnung auf 58 Prozent belaufen.
Tragbarkeit des Wohneigentums kann gefährdet sein
Die befragten Personen verwendeten zunehmend Vorsorgegelder für den Kauf ihres Wohneigentums: Sind es bei den über 75-Jährigen nur rund neun Prozent, hat bereits jeder Zweite der 50- bis 54-Jährigen Vorsorgegelder für den Kauf seines Wohneigentums verwendet. Dies zieht Konsequenzen in der Hypothekarbelehnung und der Tragbarkeit nach sich: Im Rentenalter sinkt das bisherige Einkommen, womit die von den Banken erhobene kalkulatorische Tragbarkeit des Wohneigentums im Alter unter Druck steht. Das kann zur Aufforderung zur Senkung der Hypothekarbelastung führen. Und ist das wegen eines ungenügenden Vermögensstands nicht möglich, kann ein Zwangsverkauf des Wohneigentums drohen.
Einsatz von Vorsorgegeldern für das Eigenheim dämpft den Optimismus
Die befragten Personen, welche Vorsorgegelder für den Kauf ihres Wohneigentums eingesetzt haben, sind denn auch hinsichtlich ihrer zukünftigen finanziellen Lage weniger gut gestimmt: Es blickt nur jeder zweite angehende mit Rentner mit Vorsorgegeldereinsatz optimistisch in seine finanzielle Zukunft, während es bei denjenigen ohne Verwendung von Vorsorgegeldern rund 70 Prozent sind.