Lagebeurteilung vom 21. März 2019: Die von Thomas Jordan (Bild) präsidierte Schweizerische Nationalbank belässt ihre Geldpolitik unverändert expansiv. Dadurch stabilisiert sie die Preisentwicklung und unterstützt die Wirtschaftsaktivität. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank beträgt nach wie vor minus 0,75 Prozent, und das Zielband für den Dreimonats-Libor liegt weiterhin zwischen minus 1,25 Prozent und minus 0,25 Prozent. Damit bleiben die Hypothekarzinsen äusserst tief.
Tiefere Inflation
Die Inflation, die an der Kaufkraft von Löhnen, Bargeldguthaben und Renten nagt, ist laut der Schweizerischen Nationalbank wieder etwas gefallen: «Die neue bedingte Inflationsprognose liegt tiefer als im Dezember. Der Hauptgrund sind gesunkene Wachstums- und Inflationsaussichten im Ausland und die damit verbundenen tieferen Erwartungen in Bezug auf die zukünftigen Leitzinsen in den wichtigsten Währungsräumen. Für das laufende Jahr liegt die Prognose mit 0,3 Prozent geringfügig tiefer als die im letzten Quartal prognostizierten 0,5 Prozent. Für 2020 sieht die Nationalbank nun eine Inflation von 0,6 Prozent voraus, verglichen mit 1,0 Prozent im Vorquartal. Für 2021 erwartet die Nationalbank eine Inflationsrate von 1,2 Prozent. Die bedingte Inflationsprognose beruht auf der Annahme, dass der Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei minus 0,75 Prozent bleibt.
Der mit der tieferen Inflation einhergehende Kaufkrafterhalt ist namentlich für Sparer, Lohnbezieher und Rentenbezüger erfreulich.
Exzellente Zinsbedingungen für Neuhypotheken und Hypothekenerneuerungen
Die tiefen Zinsen sind für zukünftige Wohneigentümer, die eine neue Hypothek errichten wollen, und aktuelle Wohneigentümer, die eine Hypothek erneuern können, eine besondere finanzielle Wohltat: Laut dem Vergleichsdienst Comparis.ch werden derzeit zehnjährige Hypotheken für einen Jahreszins zwischen einem Prozent und 1,65 Prozent angeboten.
Schleppende Wirtschaft
Laut der Nationalbank schwächte sich die globale Wirtschaftsaktivität in den letzten Monaten stärker als erwartet ab. Die zugrundeliegende Konjunkturdynamik verlangsamte sich in vielen Industrieländern. Insbesondere die Produktion in der verarbeitenden Industrie entwickelte sich vielerorts nur schleppend. In diesem Umfeld hat die Nationalbank in ihrem neuen Basisszenario für die Weltwirtschaft das Wachstum der Industrieländer für die erste Jahreshälfte 2019 nach unten angepasst. Das bedeutet für die Schweiz: Für das gesamte Jahr 2019 wird eine Zunahme des Bruttoinlandprodukts von rund 1,5 Prozent erwartet, nach 2,5 Prozent im Jahr 2018.