MEDINSIDE, die Online-Plattform für die Schweizer Gesundheitsbranche, stellte unlängst fest: «Ärzte unter 45 Jahren sind in der Schweiz bereits eine Minderheit: Es gibt immer mehr junge Ärztinnen. Und ausserdem zeigt die neuste Ärztestatistik: Fast ein Fünftel der in der Schweiz arbeitenden Ärztinnen und Ärzte stammt aus Deutschland.»
Junge Ärztinnen werden zum Normalfall
Laut MEDINSIDE sind gemäss der neusten Ärztestatistik der FMH von den rund 38'000 Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz zwar weniger als die Hälfte Frauen, nämlich 16 000. Doch schaut man nur die jüngeren Berufsleute an, ist es umgekehrt: Bei den unter 45-Jährigen sind die Frauen in der Mehrheit.
Und die Frauen werden weiter zulegen: Von den rund 1500 Ärztinnen und Ärzten, die letztes Jahr einen eidgenössischen Facharzttitel erworben haben, sind 57 Prozent Frauen.
Aber die Frauen sind bei den Kaderstellen in der Minderheit
Anders sieht es allerdings bei den Kaderstellen aus: Der Frauenanteil liegt bei den Assistenzärztinnen und Assistenzärzten bei 59 Prozent, auf Oberarztstufe bei 48 Prozent, bei der leitenden Ärzteschaft bei 24 Prozent und auf Chefarztebene nur noch bei 12 Prozent.
13'000 Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland
Insgesamt hat die Zahl der Ärztinnen und Ärzte im Vergleich zum Vorjahr um 625 zugenommen. Gleichzeitig ist auch die Zahl der Berufsleute aus dem Ausland gestiegen. Gut 13 000 Ärztinnen und Ärzte stammen aus dem Ausland, also mehr als ein Drittel der Ärzte in der Schweiz. Davon kommt über die Hälfte aus Deutschland. Derzeit liegt der Anteil der deutschen Berufsleute bei den Ärzten in der Schweiz bei knapp einem Fünftel. Deutlich weniger hoch ist der Anteil von Ärzten aus Italien (8,8 Prozent), Frankreich (6,7 Prozent) und Österreich (6,1 Prozent).
4,4 Ärztinnen und Ärzte pro 1000 Einwohner
Durchschnittlich arbeiten in der Schweiz pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner 4,4 Ärztinnen und Ärzte. Zum Vergleich: In Österreich ist die Ärztedichte höher, nämlich 5,1. In den übrigen Nachbarländern liegt sie tiefer. Deutschland hat 4,2 Ärzte pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner, Frankreich 3,2 und Italien 4,0.
Das Durchschnittsalter der Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz liegt bei 49,6 Jahren. Das durchschnittliche Arbeitspensum ist in den vergangenen zehn Jahren von 9 Halbtagen auf 8,8 Halbtage pro Woche gesunken, wobei ein Halbtag zu 5,5 Stunden gerechnet wird.
Am häufigsten Allgemeinmedizin
Das häufigste Fachgebiet der berufstätigen Ärzte ist mit 22,1 Prozent die «Allgemeine Innere Medizin». Auf weiteren Rängen folgen «Psychiatrie und Psychotherapie» (10,2
Prozent), «Gynäkologie und Geburtshilfe» (5,1 Prozent), «Kinder- und Jugendmedizin»
(5,0 Prozent) sowie die «Anästhesiologie» (4,1 Prozent).