In der obligatorischen beruflichen Vorsorge bis zum Jahreslohn von 84'600 Franken soll der Rentenumwandlungssatz von 6,8 auf 6,0 Prozent sinken. Am 24. Dezember 2017 stimmen wir im Rahmen der «Altersvorsorge 2020» darüber ab. Doch das bescheidene Ausmass dieser Rentensenkung ist eigentlich Schnee von gestern: Die Pensionskasse des Bundes PUBLICA macht vor, wie tief die Pensionskassenrenten wegen der längeren Lebenserwartung und der Tiefstzinsen sinken werden. Lesen Sie die erstaunliche Zahl.
PUBLICA ist eine der grössten Pensionskassen der Schweiz
Die Pensionskasse des Bundes PUBLICA betreut rund 63‘000 aktive Arbeitskräfte und 43‘000 Rentnerinnen und Rentner. Sie ist mit einem Anlagevermögen von rund 38 Milliarden Franken eine der grössten Pensionskassen der Schweiz.
Kapitalgedeckte Altersvorsorge ist grossenteils reine Mathematik
Politische Querelen hin oder her, ein guter Teil der langfristig aufzubauenden kapitalgedeckten Altersvorsorge ist reine Mathematik. Wenn im Zeitpunkt der Pensionierung das angesparte ganz oder teilweise in eine lebenslange Rente umgewandelt wird, geschieht dies aufgrund des geltenden Rentenumwandlungssatzes. Beträgt dieser beispielsweise 6,0 Prozent, errechnet sich aus einem Alterskapital von einer Million Franken eine lebenslange Jahresrente von 60’000 Franken (6,0 mal 10’000).
Lebenserwartung und „Technischer Zinssatz“
Der Rentenumwandlungssatz wird überwiegend von der statistischen Lebenserwartung ab dem Pensionierungsalter und dem „technischen Zinssatz“ bestimmt. Bei steigender Lebenserwartung müssen die Renten länger ausbezahlt werden. Um das auszugleichen, muss bei unverändertem Kapital der Rentenumwandlungssatz gesenkt werden.
Der „technische Zinssatz“ ist der rechnerische Zins, der zur Bezahlung der lebenslangen Rente auf dem abnehmenden Alterskapital erzielt werden muss. Sind die wirklichen Anlageerträge tiefer als der „technische Zinssatz“, ist die Rente ungenügend finanziert.
Somit gilt: Wenn der Rentenumwandlungssatz bei einer steigenden Lebenserwartung und bei Anlageerträgen unter dem vorgegebenen „technischen Zinssatz“ nicht gesenkt wird, muss ein Teil der Rente der Pensionierten aus Reserven oder aus dem Pensionskassenkapital der aktiv Versicherten subventioniert werden. Das bringt die betroffene Pensionskasse mit der Zeit aus dem finanziellen Gleichgewicht.
PUBLICA will langfristige finanzielles Gleichgewicht
Oberstes Ziel von PUBLICA ist es, ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Versicherten und Rentenbeziehenden langfristig nachzukommen. Angesichts des anhaltend tiefen Zinsumfelds und der nach wie vor steigenden Lebenserwartung werden deshalb der «Technische Zinssatz» von derzeit 2,75 ab dem 1. Januar 2019 auf 2,0 Prozent und der Rentenumwandlungssatz im Alter 65 von derzeit 5,65 Prozent auf 5,09 Prozent gesenkt.
Für eine Million Pensionskassenkapital gibt es nur noch eine Monatsrente von 4241.65 Franken
Die beschlossene Rentensenkung bedeutet konkret: Bei der PUBLICA gibt es ab 2019 im Alter 65 für eine Million Franken angespartes Pensionskassenkapital nur noch eine lebenslange Monatsrente von 4’241.65 Franken (5,09 mal 10'000 geteilt durch 12).