Gold wird als Portfolioversicherung wiederentdeckt. Der Goldpreis hat 2016 von knapp 1'100 auf fast 1'250 Dollar pro Unze zugelegt. Den börsengehandelten Goldfonds, den Gold-Exchange Traded Funds, sind in dieser Zeit rekordhohe Summen zugeflossen. Das spiegelt das plötzlich wiedererwachte Interesse der Vermögenden für das gelbe Metall.
Viele Menschen sind beunruhigt
Einbruch der Aktienbörsen im Januar, stotternde Wachstumsmotoren in China und den Schwellenländern, historisch gefahrvolle Liquiditätsschwemme der Europäischen Zentralbank ohne absehbares Ende, riesige Budgetdefizite in vielen massgebenden Ländern, die nach wie vor ungelöste Schuldenkrise in Griechenland, mannigfaltige Krisenherde und Konfliktpotenziale in der Weltpolitik, Terrorismus fast bis vor die Haustür in Europa: Dieser explosive Mix beunruhigt viele Menschen.
Sinnvolle Diversifikation
Es wird vermehrt darüber nachgedacht, wie eine sinnvolle Diversifikation und Absicherung des Vermögens vor dem Hintergrund all dieser ungelösten Krisen auszusehen hat. Häufig erinnert man sich dann wieder öfters an Gold als sicherer Hafen in Zeiten erhöhter Unsicherheit, als Versicherung gegen schwere Systemkrisen. Das ist wohl ein weiterer wesentlicher Grund für das Comeback des Goldes.
Qual der Wahl
Wichtig: Normalanleger sollten das Gold als langfristig ausgerichtete Beimischung von einigen Prozent ihres Anlagevermögens einsetzen und nicht als Spekulationsobjekt. Denn der Goldmarkt wird oft von Stimmungen getrieben und vollführt zuweilen unglaubliche Preiskapriolen. Das letzte Jahrzehnt startete das gelbe Metall mit einem Kurs von 561.50 Dollar pro Unze, erreichte 2011 den Höchstkurs von 1'900.30 Dollar, fiel unter Schwankungen bis zum letzten November auf fast 1'000 Dollar und liegt jetzt wieder auf über 1'240 Dollar.
Für den Aufbau der eigenen Goldposition hat man die Qual der Wahl: Goldbarren, Goldmünzen, Exchange Traded Funds, strukturierte Produkte, Goldminenaktien oder Termingeschäfte. Wer Gold vor allem aus Sicherheitsüberlegungen erwirbt, sollte sich an die Anlagemöglichkeiten mit einer leicht verfügbaren vollen physischen Deckung halten. An der Spitze stehen da Goldbarren, bei denen nur ein Goldpreisaufschlag von einem Prozent und die Aufbewahrungskosten anfallen. Höher ist der Aufschlag bei Goldmünzen, die zudem sorgfältig behandelt werden müssen: Schon kaum sichtbare Kerben können den Wert schmälern. Gut geeignet sind ein Metallkonto bei einer Bank oder vollgedeckte Exchange Traded Funds, die es schon mit einer physischen Bezugsmöglichkeit von einer Goldunze gibt.