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Rente oder Kapital Maerz 16Bis auf Weiteres ist der Kapitalbezug im Hinblick auf die Pensionierung bei den meisten Pensionskassen reglementarisch wenig oder überhaupt nicht eingeschränkt. Das zwingt alle zukünftigen Pensionierten, sich zwischen Rente oder Kapital zu entscheiden. Grosser Vorteil der Rente: Das Einkommen ist aller Voraussicht nach lebenslang gesichert. Der Kapitalbezug dagegen zwingt, sich um das sprunghaft gestiegene Privatvermögen zu kümmern. Keine einfache Aufgabe im Zeitalter der Nullzinsen.

Die richtige Frage stellen
Für die Pensionsplanung lautet die entscheidende Frage nicht «Kapital oder Rente?», sondern: «Wieviel Geld brauche ich, um in den Jahren nach dem Berufsleben den angestrebten Lebensstandard Monat für Monat bis ans Lebensende zu finanzieren?»
Für die Antwort auf diese Frage gilt: Alle laufenden Ausgaben sollten durch die laufenden Einnahmen finanziert werden: Renten, Erlöse aus verbliebenen Erwerbstätigkeiten, Kapitalverzehr, sichere Zinsen und alle weiteren regelmässigen Eingänge wie beispielsweise Mieteinnahmen.
Erst, wenn der abzudeckende Ausgabenstrom bekannt ist, kann zur Antwort auf die Frage «Kapital oder Rente?» geschritten werden.

Die Vorteile und die Nachteile der Rente
Aller Voraussicht nach ist die Rente bis ans Lebensende gesichert. Es gibt kein Kapitalanlagerisiko, meist aber auch keinen Inflationsschutz. Die Witwe oder der Witwer erhalten nach dem Ableben des Erstberechtigen eine Hinterlassenenrente, in der Regel aber nur 60 Prozent der ursprünglichen Rente. Sind beide Ehepartner gestorben und keine anspruchsberechtigten Waisen vorhanden, verfällt das nicht aufgebrauchte Kapital an die Pensionskasse.

Die Vorteile und die Nachteile des Kapitalbezugs
Beim Kapitalbezug können die notwendige Liquidität und damit der Kapitalverzehr individuell geplant werden. Für die Erzeugung der Kapitalrendite muss der Pensionierte jedoch das volle Anlagerisiko mit den damit verbundenen Erlösschwankungen tragen. Das ist in dieser Nullzinsperiode ein schwieriges Unterfangen. Dafür gibt es einen wichtigen Vorteil: Bleibt nach dem Ableben der Ehepartner Kapital übrig, kann es voll vererbt werden. Auf der andern Seit könnte bei einem sehr langen Leben das Kapital allenfalls nicht bis ans Lebensende reichen.

Faustregel und Möglichkeit der Kombination
Eine Faustregel: Alle, die sich mit ihrer Pensionsplanung nicht intensiv beschäftigen wollen, sollten auf die sichere Rente setzen. Der Kapitalbezug zwingt, sich um das sprunghaft gestiegene Privatvermögen sorgfältig zu kümmern.
Beliebt ist auch ein Mittelweg: Die Kombination von Kapitalteilbezug und Rente. Dabei wird der minimale Liquiditätsbedarf mit der Rente und den übrigen budgetierten Einnahmen sichergestellt. Für die angestrebten Extras wird das bezogene Kapital genutzt.

Etappenplan bis zum Lebensende
Die moderne Lehre von der Pensionsplanung bietet einen eleganten Weg, die Kapitalbezugsrisiken zu minimieren: den persönlichen Etappenplan für das Leben nach der Pensionierung. Einkommen, Ausgaben und Vermögen werden bis zum Lebensende abgeschätzt. Die notwendige Gesamtrente wird im Rahmen einer „rollenden Planung“ aus den vorhandenen Renten und dem langsam zu verzehrenden Gesamtvermögen für Etappen von beispielsweise fünf Jahren zusammengestellt. Dabei wird für die überschaubare Zeit immer genügend Liquidität vorgesehen. Ein Teil des Kapitals, das erst in späteren Etappen verwendet wird, wird im Rahmen der Risikobereitschaft langfristig angelegt. Und für die gegen oben offene Schlussetappe kann allenfalls eine lebenslange Leibrente vorgesehen werden, damit der letzte Lebensabschnitt finanziell voll abgesichert ist.

Im nächsten Beitrag dieser Vorsorgeserie befassen wir uns mit den Schlüsselpunkten der vorgesehenen Reform des Schweizer Altersvorsorgesystems.

 

 
 

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