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2015In der Weltwirtschaft geht es drunter und drüber. Weltweit haben sich die Konjunkturaussichten eingetrübt. Nur die Schweiz und vor allem die USA, aber auch England sind mit ihrem gesunden Wirtschaftswachstum wohltuende Ausnahmeerscheinungen. Angefeuert von den angekündigten Neuwahlen in Griechenland bleibt vor allem die Eurozone ein Dauerkrisenherd. Die politischen Verwerfungen rund um die Ukraine und der rückläufige Erdölpreis machen zudem vielen Schwellenländern zu schaffen.

Offene Geldschleusen
Nur die Notenbanken der USA und von England wagten erste scheue Schritte zur Schliessung der weit offenen Geldschleusen. Die Währungshüter im Euroraum, Japans und in Asien dagegen drücken weiter kräftig auf das geldpolitische Gaspedal. Die Schweizerische Nationalbank hat zur Verteidigung der Eurokursuntergrenze von 1.20 Franken sogar eine ab dem 22. Januar 2015 geltende Negativverzinsung der Zentralbankgiroguthaben der Banken eingeführt.
In diesem Umfeld haben bis Ende 2014 die Kurse der Obligationen dank nochmals fallender Zinsen erneut zugelegt. Das gleiche gilt für die Aktien, die aufgrund der hohen Liquiditätsversorgung, ansprechender Unternehmensergebnisse und dem Mangel an Anlagealternativen erhebliche Kursgewinne erzielten. Fragt sich nun, wie es weitergeht.

Tiefe Zinsen, keine Geldentwertung
Die Europäische Zentralbank wird 2015 voraussichtlich zum bisher verschmähten Mittel der Staatsanleihenkäufe greifen. Die Schweizerische Nationalbank wird im Dienste der Verteidigung der Untergrenze zum Euro gezwungen sein, den expansiven Kurs der Geldpolitik fortzusetzen. Somit werden die Zinsen im Euroraum und in der Schweiz tief bleiben. Auch in China, Japan und andern Wirtschaftsräumen werden die Notenbanken die Wirtschaft geldpolitisch weiter nach Kräften unterstützen.
Einzig in den USA und mit einer gewissen Verzögerung dann auch in England kann ab Mitte des nächsten Jahres mit einer ersten Zinserhöhung gerechnet werden – wenn sich das US-Wirtschaftswachstum wie erhofft fortsetzt. Die Geldentwertung dagegen ist nach wie vor kein Thema.

Sicherheitsfreaks sollten Aktien meiden
Die Finanzmärkte bewegen sich 2015 in einem herausfordenden Umfeld. Bei den Obligationen bietet das erreichte Tiefstzinsniveau kaum mehr Spielraum für Kursgewinne. Der früher oder später erwartete Zinsschritt der US-Notenbank könnte sogar eine leichte Gegenbewegung mit Kursverlusten auslösen.
Auch für die Aktien wird die Luft dünner. Die Bewertungen sind nicht mehr günstig. Das wirtschaftliche und politische Umfeld ist mit vielen Unsicherheiten gespickt. Es bleiben aber zumindest zwei positive Faktoren: Die Liquiditätsspeisung durch die Notenbanken wird hoch bleiben und es gibt kaum aussichtsreichere Anlagealternativen. Wer Durchhaltewillen und das entsprechende Nervenkostüm hat und sich innerhalb seiner Risikogrenzen bewegt, kann weiter in die Dividendenpapiere investieren oder darin investiert bleiben. Wer hingegen auf volle Sicherheit bedacht ist und Risiken scheut, sollte die allfällig aufgelaufenen Gewinne mitnehmen und Aktien meiden. Zumal das in Liquidität geparkte Geld wegen der Nullinflation seine Kaufkraft erhält.
Anlagen wie Immobilienfonds oder Rohstoffe bleiben aus Diversifikationsgründen interessant. Denn auch das Jahr 2014 hat einmal mehr gezeigt: Eine durchdachte Streuung der Investitionen über verschiedene Anlageklassen, Länder und Währungen führt zum Erfolg.

 

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