Nicht mal zehn Prozent aller Hypotheken in der Schweiz sind Geldmarkthypotheken. Dies, obwohl sie seit Mitte der Achtzigerjahre in jeder Zehnjahresperiode wesentlich günstiger sind als Festhypotheken. Derzeit gibt es die Geldmarkthypotheken für rund ein Prozent Zins, zehnjährige Festhypotheken dagegen kosten rund 2,5 Prozent. Man kann somit jährlich 1,5 Prozent Schuldzins sparen. Das sind bei einer Hypothek von einer Million immerhin 15‘000 Franken.
Zwei Hauptgründe
Die Zinsen von Geldmarkthypotheken sind an den LIBOR-Zins (LondonInterBankOfferedRate) gebunden, zu dem sich die erstklassigen Banken gegenseitig kurzfristig Geld ausleihen. Diese Zinsen sind seit Langem sehr tief – und eine Zinswende ist noch nicht in Sicht. Es gibt zwei Hauptgründe, weshalb sich so wenig Wohneigentümer für die zinsgünstigen Geldmarkthypotheken entscheiden: Erstens empfehlen die Banken am liebsten Festhypotheken, weil sie daran am meisten verdienen. Zweitens haben viele Wohneigentümer eine Heidenangst vor einem raschen Zinsanstieg, der dann auch ihre Geldmarkthypothek rasch verteuern würde. Diese Angst ist allerdings auch aus zwei Hauptgründen unbegründet: Erstens ist ein rascher Zinsanstieg nicht in Sicht und zweitens haben Geldmarkthypothekarnehmer in kurzen Abständen immer Gelegenheit, problemlos in eine Festhypothek zu wechseln.
Amortisation
Gemäss den neuen selbstregulierenden Regelungen der Banken sollte die Hypothekarverschuldung von Wohneigentümern bis zum Pensionierungsalter mindestens bis auf zwei Drittel des Verkehrwertes der Immobilie amortisiert werden. Mit Geldmarkthypotheken spart man Zinskosten. Die Zinseinsparungen können quasi anstrengungslos zur geforderten Amortisation eingesetzt werden. Deshalb lohnt es sich, bei der nächsten Gelegenheit die langfristigen Vorteile der Geldmarkthypotheken, trotz deren kritischen Beurteilung durch Bankberater, eingehend zu prüfen.